Ein Bericht von Hobbyfreund Karl-Heinz Baier, Norddeutschland
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Der Belle Epoque Verlag hat ab Sommer 2014 und 2015 neue Sammelbände von Jörn Farrow und Rolf Torring herausgebracht. Bisher sind Rolf Torring Sammelband 1 und 2 und Jörn Farrow Sammelband 1 erschienen. Die ersten Drucke von Rolf Torring( Sommer 2014) sind etwas unterschiedlich gegenüber den späteren Drucken:
Die ersten beiden Bände waren anfangs wesentlich kleiner. Nicht nur, dass das Titelbild abweicht, auch das Format des Buches, der Buchrücken, der Schriftsatz und die Seitenzahl weichen von den beiden Bänden ab, die ich zuerst hatte.
Der Inhalt ist natürlich identisch.
Für mich als Komplettsammler ist das sehr interessant.
Ich habe einmal ein paar Bilder angefügt, damit Ihr die Unterschiede sehen könnt:
.
A) Die ersten "kleineren" Rolf Torring 1 + 2.:
Beide Bände Motiv: Tropenhelm
Maße: 22,9 x 15,2 cm
Seitenzahl: Band 1: 248 + 4 weiße Vakatseiten / Band 2: 261 + 3 weiße
Vakatseiten
Titelschrift Rücken und erste Seite: einfach, schmal (Times New Roman?)
Auf der letzten Seite Hinweis auf "Amazon".
B) Die späteren "großen" Rolf Torring 1 + 2.:
Sammelband 1 Motiv Tropenhelm, Sammelband 2 Motiv Tigerkopf.
Farrow Motiv U-Boot.
Maße:23,6 x 15,5 cm, 268 Seiten, keine Vakatseite.
Sammelband 2: 275 Seiten und 1 weiße Vakatseite / Farrow 1: 292 keine
Vakatseite
Titelschrift Rücken und erste Seite: Fette moderne Schrift.
Hinweis: Die schmalen Rücken der kleinen und großen Bände sind seitenverkehrt
zueinander.
Das historisch Interessante ist, dass die ersten 3
Groschenhefte in den 20er Jahren zunächst in einem etwas größeren Format und
danach in dem typischen Torrring-Heftchenformat erschienen sind. Nach rund 90
Jahren eine Duplizität der Fälle...
Es gab ja bei beiden Serien schon in den 70er Jahren Versuche, die es aber leider nicht über jeweils nur wenige Sammelbänder hinaus geschafft haben.
Hier etwas genauere Info:
Der Lentz-Verlag hat ca. 1975 einen etwas größeren Sammelband herausgebracht
mit den Heften 1-5 (oranger Einband).
Der gleiche Verlag hat dann von ca. 1978-1980 etwas kleinere Sammelbänder
herausgebracht ("Lentz-Pockets") (gelbe Einbände):
Band 1: Hefte 1-3 (ca. 1978)
Band 2: Hefte 4-6 (ca. 1978)
Band 3: Hefte 7-9 (ca. 1979)
Band 4: Hefte 10 + 11 (ca. 1980)
Band 5: Hefte 14,13,12 (hier: Herbig-Verlag; Nonstop-Reihe, Hefte in verkehrter
Reihenfolge; ca. 1982)
Parallel dazu erschienen auch Farrow-Sammelbände von "Lentz-Pockets" (grüne
Einbände)
Band 1: Hefte 1-3 (ca. 1978)
Band 2: Hefte 4-6 (ca. 1978)
Band 3: Hefte 7-9 (ca. 1979)
Band 4: Hefte 10 + 11 (ca. 1980)
Band 5: Hefte 12-14 (hier: Herbig-Verlag; Nonstop-Reihe; ca. 1982)
Thomas Ostwald hat 3 RT Taschenbücher mit seinen Heften herausgebracht:
Band 1: 446-448 (2007)
Band 2: 449-451 (2012)
Band 3: 452-454 (2014)
Zu den Torring Hefte 6-8. Hier handelt es sich jeweil um die Nachkriegshefte,
die Texte der späteren VK-Hefte benutzt haben.
Es ist sicherlich bekannt, dass es bei den Vorkriegsheften 2 völlig
verschiedene Texte der Hefte 6-8 (und auch andere gab). Unter Sammlern als
Doppelnummern bekannt.
Bei Farrow gab es ein Heft, das Vor- und Nachkrieg einen völlig anderen Inhalt
hat. Das Heft 19: "Die Kreuz-Piraten".
Das Schöne war ja auch eigentlich das handliche Format der Original-Hefte.
Ich bin froh, das mal wieder auf diese schönen Serien aufmerksam gemacht
wird. Nun hoffe ich, dass doch noch ein paar neue Sammelbänder der neuen Reihe
herauskommen.
Ja, leider ist heutzutage die Zeit für "echte" Abenteuer abgelaufen. Keine
Aliens, keine Action, keine "Fantasy".
Weiterführende Hobbyinformationen zu Jugendliteratur und Romanheftreihen ab 1933
Ein Bericht von Hobbyfreund Karl-Heinz Baier, Norddeutschland
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Die Reichsschriftenkammer hat in den 30er Jahren viele
Heftreihen verboten, weil sie z. B. fremde Völker positiv dargestellt haben,
oder weil Ausländer insbesondere Amerikaner die Helden sind. Das Pongo geduldet
wurde, ist schon erstaunlich. aber auch bei Torring wurde der Text teilweise
"angeglichen", so gibt es Hefte die in den ehemaligen Kolonien spielen, wo das
"deutsche Herz so richtig zu spüren ist"... Auch gab es wohl in der
Reichschriftenkammer einen Herren Warren, so dass unser "Hans Warren", aufgrund
einer Adoption ab Heft 330 auf einmal "Hans Holm" heißt.
Auch Farrow hat es getroffen. es kann nicht angehen, dass mit einem ehemaligen
deutschen U-Boot in der Südsee Abenteuer erlebt werde. So heißt es dann
irgendwann nicht mehr "Jörn Farrow's U-Boot Abenteuer", sondern nur noch "Jörn
Farrows Abenteuer". Das Schiff samt Mannschaft bleibt zur Dauerreparatur auf der
"Insel der Ruhe" und Jörn ist nur noch mit Hein Gruber unterwegs.
Am interessantesten ist es mit Tom Shark. Er ist ja ein Amerikaner mit deutscher
Mutter. Und sein Kumpel und Ich-Erzähler Pitt Strong ist Amerikaner. nach über
500 Heften wurde dann die ganze Serie umgebaut. aus tom Shark wird der deutsche
"Wolf Greif" und aus Pitt Strong wird der deutsche "Peter Strunz". Auch die Rom
Shark Hefte hießen nur Wolf Greif-Hefte (noch einmal 60 Stück). Ansonsten ändert
sich nichts, allerdings spielen die Abenteuer nicht mehr in Deutschland, da es
hier ja keine Verbrechen gibt, sondern im neutralen Ausland (überwiegend
Üsdamerika). Ein Heft ist sogar als Tom Shark und Wolf Greif erschienen.
Übrigens spielen auch die letzten Torring und Farrow nur noch in Südamerika.
Ganz interessant ist, das ein Tom Shark-Heft aufgetaucht ist, dessen Inhalt eine
völlig neu gedruckt wurde um eine kommunistische Schrift unter Volk zu bringen,
ohne das es auffällt. Davon wusste der Verlag allerdings nichts. So ein Heft war
kürzlich bei Ebay zu sehen und ist teuer verkauft worden.
Tom Shark / Wolf Greif erschienen ja bei Verlagshaus Freia, Heidenau b. Dresden.
Da erschien später auch die folgenden Heftreihe "Sieg Heil" im Shark Format.
Ich möchte noch die Heftreihe "Sturmvögel" erwähnen, die
zwischen 1939 und 41 in 81 Heften erschien. Untertitel von 1- 41 "Mit Büchse und
Toboggan durch die Arktis". Ab 42 - "Abenteuer zwischen Urwald und Prärie".
Auch diese Serie ist eine, die den Titel wechseln musste. Sie hieß vorher:
"Alaska Jim" Untertitel "Ein Held der kanadischen Polizei" und hatte 226 Hefte.
Autor bei "Sturmvögel" und ab Heft 103 bei "Alsaka Jim: "F. L. Barwin", davor
Autor = "Big Ben".
Informationen hierzu findet man auch in
Interessanten Taschenbüchern:
"Texte zur Heftromangeschichte", die Thomas Ostwald in den 80er Jahren
herausgebracht hat.
Band 4 behandelt "Rolf Torring" und Band 6 behandelt Tom Shark/Wolf Greif. Sie
gehen darüber hinaus aber sehr genau auf die Geschichte der Heftromane allgemein
ein.
Absolut empfehlenswerte und interessante Sekundärliteratur. Aber schwer zu
bekommen.
Eine nahezu komplette Aufzählung aller deutschen Heftromane zwischen 1900 und
1945 bietet das Buch "Bibliographie der deutschen Heftoman" 1900 - 1945", das
Peter Wanjek verfasst hat und bei K. Ganzbiller in Österreich erschienen ist.
Hilfreich ist natürlich auch ein (ruhig älterer) Romanhefte-Katalog) von Hethke.
Fotoquelle: Hobbyfreund Karl-Heinz Baier, Norddeutschland
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Letzte Aktualisierung am 11.12.2022 13:01:30